Kaum etwas vereint Schmerz und Freude so sehr miteinander wie eine Tätowierung. Fast jeder, der seine Haut zu einer Leinwand macht, nimmt das unangenehme Prozedere gerne in Kauf, denn das lebenslange Ergebnis ist die größte Belohnung.
Nun, wir sagten ‚Fast jeder‘. Denn es gibt auch die Ausnahmen unter den Liebhabern der Körperkunst. Das kann ein schlecht oder laienhaft gestochenes Tattoo sein, eine Jugendsünde oder eines, das mit schlechten Erinnerungen verbunden wird. Die Gründe sind variabel, die Tätowierung hingegen permanent. Aber keine Panik, denn auch für dieses Problem gibt es zum Glück eine Lösung: das sogenannte Cover-Up.
Was du beachten solltest, wenn du aus dem Schandfleck auf deiner Haut etwas Einzigartiges machen willst, erfährst du in unserem Artikel.
Letzte Hilfe Cover-Up
Zu deutsch bedeutet Cover-Up nichts anderes als Verdecken, Abdecken oder Verschleiern und sagt damit im Grunde schon alles aus. Mit dieser Methode wird deine ungeliebte Tätowierung in ein neues Tattoo integriert, und zwar so, dass es im besten Fall einem Außenstehenden und dir selbst gar nicht mehr auffällt.
Im Bereich des Cover-Ups gibt es verschiedene Möglichkeiten und Voraussetzungen, über die du dir allerdings im Klaren sein solltest, wenn du diese Notlösung in Erwägung ziehst.
Kann man jede Tätowierung covern?
Streng genommen kann man das, ja – aber mit Abstrichen. Das hängt vor allem von der Ausgangslage ab: wie groß ist das zu covernde Tattoo, welche Farbe(n) hat es, wie tief wurde gestochen. Je dunkler und größer das Tattoo, das du überdecken willst, desto herausfordernder wird das Cover-Up, dessen solltest du dir bewusst sein. Als allerletzte Notlösung gibt es das Weglasern oder das sogenannte ‚Heavy Blackout‘, auf das wir weiter unten noch zu sprechen kommen.
Welche Möglichkeiten des Cover-Ups gibt es?
Je nachdem, was du vorhast, gibt es einige Möglichkeiten, die deinem Tätowierer zur Verfügung stehen – unter anderem:
- Ausbessern: Du hast ein Tattoo, das du gerne behalten möchtest, aber definitiv einiges an Korrekturen vertragen könnte. Das können Schattierungen, Farben oder auch Erweiterungen des Originals sein.
- Integration: Du möchtest dein Tattoo behalten, aber nicht so, wie es jetzt ist. Anders als beim Ausbessern wird dein altes Motiv in ein neues integriert. Dadurch bleibt das Ursprüngliche bestehen, nimmt aber nicht mehr den Fokus oder ersten Blick ein.
- Verdecken: Hier kommen wir zum eigentlichen Cover-Up. Dabei wird ein komplett neues Motiv gewählt, das dein altes nahezu unsichtbar machen soll.
- Heavy Blackwork: Hier wird ein Motiv gewählt, in dem eine große, schwarze Fläche gestochen werden muss, um dein altes Tattoo zu überdecken. Meistens wird diese letzte aller Notlösungen genutzt, wenn dein altes Tattoo zu dunkel ist. In dem Fall könntest du auch über eine Laserbehandlung nachdenken. Nicht, um das Tattoo vollständig zu entfernen (was übrigens noch schmerzhafter ist, als das Cover-Up), sondern um es aufzuhellen und so für ein klassisches Cover-Up vorzubereiten. Plane dafür allerdings ein gutes Budget und viel Geduld mit ein.
Was musst du bei einem Cover-Up bedenken?
Zwei wesentliche Faktoren: Größe und Stil.
Egal, wie groß das Tattoo ist, das du covern möchtest – das Cover selbst wird größer. Das ist die einzige Möglichkeit, um eine unerwünschte Tätowierung effektiv zu kaschieren. Auch was den Stil anbelangt, sind hier Grenzen gesetzt. Der Stil und das Motiv müssen in der Lage sein, das alte Tattoo verschwinden zu lassen und da kann es durchaus sein, dass dein bevorzugtes Motiv sich nicht eignet.
Je kleiner dein unerwünschtes Tattoo ist, desto einfacher das Cover-Up. Wenn es sich um eine größere Fläche handelt, ist ein entsprechend großes, detailreiches Cover die sinnvollste Lösung. Daraus ergibt sich automatisch, das helle und filigrane Tattoos kaum für ein Überdecken geeignet sind.
Stile, die sich sehr gut eignen, sind Japanische oder generell asiatische Stile, Tribals, Biomechanik oder Traditionals und Neo-Traditionals. Rechne damit, dass das neue Tattoo farbintensiv, dunkel und womöglich sehr bildhaft sein wird.
Und hier kommen wir wohl zum allerwichtigsten Punkt.
Die Wahl deines Tätowierers
Cover-Up Tattoo werden nur von erfahrenen Tätowieren gemacht, daher solltest du ein Tattoo Studio finden, das über entsprechende Referenzen in Sachen Cover-Ups verfügt.
Ein Cover-Up vornehmen zu lassen klingt leichter, als es ist. Es gibt diese Möglichkeit und für erfahrene Tätowierer gehört sie tatsächlich zum täglich Brot. Die Betonung liegt auf erfahrene Tätowierer. Nimm dir also bei deiner Recherche unbedingt Zeit und vereinbare bei mindestens zwei, drei seriösen Studios einen Termin. Höre dabei auch auf dein Bauchgefühl. Wenn dein Tätowierer nicht ausreichend auf deine Fragen eingeht oder du den Eindruck hast, ihm oder ihr fehlt die Erfahrung, gehe zu einem anderen.
Lass dir während deiner Gespräche auf jeden Fall Fotos von Cover-Up Aufträgen zeigen und versuche auch darauf zu achten, ob der Stil des Tätowierers zu deinen Vorstellungen passt.
Wir wünschen dir viel Freude mit deiner Körperkunst und eine wunderschöne Erinnerung für die Ewigkeit!