Vitamine für Sportler: Was ist wirklich wichtig?

Vitamine für Sportler – Es gibt sie in vielfacher Ausführung für Menschen, die aufgrund hoher Trainingsbelastungen zusätzliche Vitamin- und Mineralstoffquellen benötigen. Hobbysportler sind immer mehr bereit, sie einzunehmen, in der Hoffnung, dass die Präparate ihnen helfen, schneller Muskelmasse aufzubauen oder sich nach dem Training schneller zu regenerieren. Ist das richtig? Wann ist eine Vitamin-Ergänzung erforderlich? Werden künstliche Vitamine gut vom Körper aufgenommen?

Der Begriff „Vitamine für Sportler“ umfasst meist fertige Komplexe von Vitaminen und Mineralstoffen in Form von Kapseln oder Tabletten. Die in ihnen enthaltenen Stoffe werden künstlich gewonnen, wodurch sie wesentlich weniger resorbierbar sind als Vitamine, die mit der Nahrung zugeführt werden.

Wissenschaftler streiten immer noch darüber, ob solche synthetischen Vitamine dem Körper überhaupt einen Nutzen bringen. Ein bekannter amerikanischer Arzt, Dr. Paul Allan Offit, behauptet, dass die meisten Nahrungsergänzungsmittel unwirksam und in einigen Fällen sogar gefährlich sein können. Zur Untermauerung seiner These zitiert er die Ergebnisse von Analysen, die zeigen, dass von den über 51.000 Nahrungsergänzungsmitteln, die auf dem amerikanischen Markt erhältlich sind, nur einige wenige wissenschaftlich wirksam sind – dies sind Omega-3-Fettsäuren, Calcium, Vitamin D und Folsäure.

Für Sportler mit einem erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralien und Spurenelemten sieht das allerdings anders aus, meinen die Experten von Key To Nature. Wann ziehen wir jedoch die Grenze zwischen normalen sportlichen Aktivitäten und Leistungssport? Ab wann lohnt sich eine Supplementierung für Sportler?

Die Bedeutung von Vitaminen für Sportler

Sportler haben einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralien als Menschen mit einem weniger aktiven Lebensstil. Dies ist auf die hohe Rate biochemischer und physiologischer Veränderungen zurückzuführen, die im Körper von Sportlern unter dem Einfluss langfristiger Trainingsbelastungen auftreten. Die Folge dieser Veränderungen ist ein schnellerer Verlust an Vitaminen und Mineralien und das damit verbundene Risiko eines Mangels. Chronische Defizite können zu einer Verlangsamung der Regenerationsprozesse in den Muskeln führen und eine allgemeine Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit verursachen.

Die wichtigsten Vitamine für Sportler sind:

  • Vitamin A – unterstützt die Sehkraft, beteiligt sich an der Synthese von Nebennierenhormonen, die für die richtige Funktion der Muskeln sorgen, reduziert freie Radikale
  • B-Vitamine (hauptsächlich B1, B2, B6, B12) – die Nachfrage nach ihnen steigt mit der Menge der ausgeschiedenen Energie. Sie spielen eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten, sorgen für die richtige Funktion des Nervensystems und des Immunsystems, nehmen am Energiestoffwechsel im Körper teil
  • Vitamin C – hemmt die Wirkung der freien Radikale, die während des Trainings freigesetzt werden, beteiligt sich an der Produktion von Kollagen – dem Hauptbestandteil des Bindegewebes, verbessert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung, hilft bei der effektiven Verteilung von Sauerstoff im Körper und lindert die Auswirkungen von Müdigkeit
  • Vitamin E – reduziert die Hämolyse der roten Blutkörperchen, schützt den Körper vor freien Radikalen, beschleunigt die Regeneration der geschädigten Zellen, reduziert die Müdigkeit, lindert Krämpfe. Ein Mangel kann im Extremfall zu einer Atrophie der Muskelfasern führen

Zusätzlich zu den Vitaminen muss die Ernährung eines Sportlers eine ausreichende Menge an Mikro- und Makronährstoffen enthalten:

  • Natrium und Kalium – bedingen die richtige Leitfähigkeit der Nervenimpulse zu den Muskeln, nehmen an der Synthese von Proteinen und Glykogen teil, beschleunigen die Regeneration nach dem Training, helfen, das Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten. Sie werden während des Trainings mit dem Schweiß ausgeschieden
  • Magnesium – reguliert die Weiterleitung von Nervenimpulsen, nimmt an den Synthese- und Abbauprozessen von ATP teil, beeinflusst die erhöhte Synthese von Muskelproteinen;
    Kalzium – vermittelt den Prozess der Muskelkontraktion und Diastole, unterstützt die Weiterleitung von Nervenimpulsen, verbessert die Herzfunktion, erhöht die Blutgerinnung. Kalziummangel führt zu einer erhöhten Anfälligkeit der Knochen für Frakturen und Verletzungen
  • Eisen – ist ein Bestandteil des Hämoglobins und damit am Sauerstofftransport beteiligt, spielt auch eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel, sorgt für die Bildung und das Wachstum der roten Blutkörperchen. Ein Mangel kann zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit des Körpers führen
  • Zink – spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese von Insulin, Wachstumshormon, Kortikosteroiden, Schilddrüsenhormonen. Es unterstützt die Bildung und Entwicklung von Gewebe, insbesondere von Muskelgewebe, beschleunigt die Wundheilung

Wann sollten Vitamine in Tablettenform eingenommen werden?

Die meisten Ärzte stehen Multivitaminpräparaten, d.h. solchen, die mehrere Arten von Vitaminen und Mineralien in einer Tablette enthalten, sehr skeptisch gegenüber. In Anbetracht des Mangels an überzeugenden Studien, die die Wirksamkeit einer solchen Supplementation bestätigen würden, kann daraus geschlossen werden, dass Menschen, die moderaten Sport betreiben, überhaupt nicht zu solchen präparaten greifen sollten.

Dies gilt umso mehr, wenn sie sich jeden Tag wohl fühlen und körperliche Anstrengung sich nicht negativ auf ihre Funktionsfähigkeit auswirkt. Eine Ausnahme kann eine Situation sein, in der wir uns schlecht fühlen und mit spezifischen Symptomen (z.B. Krämpfe, Muskelzittern, chronische Müdigkeit) zum Arzt gehen.

In diesem Fall sollte der Facharzt entsprechende Tests anordnen, und wenn die Ergebnisse zeigen, dass uns ein bestimmtes Element fehlt, kann der Arzt eine Supplementierung mit einem bestimmten Vitamin oder Mineral anordnen. Wir sollten jedoch niemals Mangelzustände allein durch Vitaminmischungen für Sportler ergänzen. Es kann sich herausstellen, dass es zu wenige Substanzen gibt, die uns fehlen, und zu viele, die wir im Überfluss haben.

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