Wann ist der beste Zeitpunkt für den Autoverkauf?

Diese oder ähnliche Fragen beschäftigen wohl viele Fahrzeughalter: Soll ich noch einmal Geld in eine Reparatur investieren oder mein Auto lieber vorher verkaufen? Wie lange sollte ich mein Auto fahren, um noch möglichst viel Geld aus dem Gebrauchtwagen heraus zu holen? Und lohnt es sich, den Wagen noch einmal durch den TÜV zu bringen, auch wenn das zunächst noch einmal eine Investition bedeutet?

Weil der beste Zeitpunkt für den Autoverkauf von mehreren Faktoren abhängt, sind pauschale Aussagen oft nur wenig hilfreich. Wir geben Ihnen einige wichtige Tipps und Hinweise, die Ihnen bei Ihrer individuellen Entscheidung helfen können.

Faktor Wertverlust

Ein PKW verliert nicht gleichmäßig an Wert. In den ersten zwei Jahren nach seiner Zulassung hat ein Neuwagen einen sehr drastischen Wertverlust, danach sinkt der Restwert einigermaßen linear. Daher ist es einleuchtend, dass ein Neuwagen, der rasch wieder verkauft wird, kein gutes Geschäft darstellt. Je nach Hersteller ist ein drei Jahre alter Wagen nur noch etwa 50 Prozent seines ursprünglichen Preises wert. Zum Vergleich: In den darauffolgenden drei Jahren beträgt der Wertverlust nur noch etwa 25 Prozent.

Faktor Reparaturkosten

Bei älteren Autos fallen mit der Zeit immer höhere Kosten für Reparaturen an. Häufig ist dies ein Argument, den alten Wagen zu verkaufen. Allerdings ist ein Verkauf nicht immer die richtige Konsequenz. Experten raten, auch bei einem älteren Modell durchaus noch Geld zu investieren. Als Faustregel gilt dabei: Die Reparaturkosten sollten die Hälfte des Restwertes nicht übersteigen. Ist die Rechnung für die Werkstatt höher als 50 Prozent des aktuellen Verkaufspreises, macht es finanziell mehr Sinn, den Wagen zu verkaufen.

Wer vor hat, sein Fahrzeug zu verkaufen, steht vor der Wahl. Entweder das Auto selbst verkaufen, das alte Fahrzeug beim Kauf eines neuen Autos in Zahlung geben, oder einen Autoankauf in der Nähe suchen und dort sein Auto zu verkaufen. Jeder dieser Methoden hat seine Vor- und Nachteile. Die letzten beiden Methoden gehen am schnellsten und unkompliziertesten. Allerdings ist der Verkaufserlös bei Inzahlungnahme des alten Fahrzeugs oftmals sehr gering. Daher sollten Verbraucher die Option des Verkaufs an eine Firma, die sich auf den Autoankauf spezialisiert hat, in Erwägung ziehen. Diese Methode wird in Großstädten wie Berlin, in denen es viele solcher Anbieter gibt, sehr geschätzt.

Wer bei einem alten Auto dennoch viel Geld in eine Reparatur steckt, sollte den Wagen dann rein rechnerisch auffahren. Bei einem Neuwagen macht es finanziell am meisten Sinn, ihn etwa acht bis zehn Jahre zu fahren und dann zu verkaufen. Denn dann liegt der Restwert in der Regel noch über den anfallenden Reparaturkosten, aber das Auto bringt trotzdem noch einen guten Verkaufspreis.

Wie hoch ist der Restwert meines Gebrauchtwagens?

Damit Sie einschätzen können, ob eine Reparatur sich noch lohnt oder nicht, sollten sie den ungefähren aktuellen Wert ihres Autos kennen. Um diesen zu ermitteln, gibt es keine mathematische Formel. Im Internet finden Sie aber praktische Restwertrechner, die eine grobe Einschätzung geben können, beispielsweise auf der Website der Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT). Einen ersten Überblick bekommen Sie auch auf großen Online-Gebrauchtwagenbörsen, wo Sie Preise ähnlicher PKWs einsehen können.

Faktor TÜV

In der Regel suchen Käufer nach Gebrauchtwagen mit einer möglichst frischen TÜV-Plakette. Daher macht es in jedem Fall Sinn, sein Auto erst nach den Hauptuntersuchung zu verkaufen. Zwar müssen Sie so noch einmal der eine oder andere Euro investieren, aber der Gewinn ist ungleich höher. Selbst bei einem Wagen, dessen Restwert gegen Null geht, können mit einer hohen TÜV-Laufzeit Preise von bis zu 2000 Euro aufgerufen werden.

Faktor Jahreszeit

Auch die Jahreszeit, zu der Sie ihr Auto verkaufen, spielt eine Rolle. Je nach Witterung sind unterschiedliche Autotypen gefragt. So werden Sie beispielsweise für ein Cabriolet im Winter einen niedrigeren Preis erzielen als im Sommer oder im Frühjahr. Ähnlich sieht es aus, wenn Sie Ihr Wohnmobil verkaufen möchten. Auch hier sind Sie gut beraten, wenn Sie den Verkauf kurz vor die Urlaubs- und Ferienzeit legen.

Unabhängig vom Typ lassen sich Autos bei ungünstiger Witterung im Herbst oder Winter etwas besser verkaufen. Dies hat verschiedene Gründe: Der Kauf eines Neuwagens kommt bei Splitt und Streusalz vielleicht eher weniger infrage. Und auch Fahranfänger greifen bei Nässe oder glatten Straßen eher zu etwas älteren Modellen. Die Folge: In den dunkleren Jahreszeiten steigt die Nachfrage nach Gebrauchtwagen, weshalb auch die Preise steigen.

Unser Fazit zum besten Zeitpunkt für den Autoverkauf

Ob und wann Sie Ihr Auto verkaufen sollten, ist von verschiedenen Faktoren wie dem Alter das Fahrzeuges und dem damit verbundenen Wertverlust, den anfallenden Reparaturkosten und der Jahreszeit abhängig. Die Durchführung der Hauptuntersuchung vor dem Verkauf kann den Verkaufspreis stark erhöhen und ist damit empfehlenswert. Um einen möglichst hohen Preis für Ihren Gebrauchtwagen zu erzielen, ist laut ADAC eher ein privater Verkauf zu empfehlen. Bei einem Händler geht der Verkauf dagegen etwas schneller.

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